Truetsch: Spezielle Schleifmaschine für Fensterbauer

Fenster Schleifmaschine Den Vorzügen einer rahmenweisen Fensterproduktion wird oft der im Vergleich zur Stabbearbeitung höhere Investitionsaufwand gegenübergestellt. Doch das dürfte nur bedingt stimmen, wie eine wachsende Zahl von Präzisions-Fensterschleifmaschinen aus der Schweiz belegt ...

Üppige 3 000 m2 Produktionsfläche stehen dem Schweizer Fensterspezialisten Trütsch seit kurzem in einem Neubau in Ibach zur Verfügung: „Wir erhoffen uns davon, mit effizienterer Fertigung und noch besserer Qualität auch langfristig erfolgreich zu sein“, erläutert Hans Trütsch. Auf dem Schweizer Fenstermarkt herrsche – bedingt durch den erschwerten Zugang zum europäischen Markt – ein hoher Preisdruck: „Da muss man ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten können.“

Er selbst sehe sich inzwischen als Mentor: „Das Unternehmen wird heute von meiner Tochter und meinem Geschäftsführer geleitet, ich bin jetzt Rentner“, schmunzelt er. Tochter Cornelia Wiget und Geschäftsführer Edi Zwyer widersprechen: „Seine langjährige Erfahrung ist bei strategischen Entscheidungen enorm wichtig für uns. Ohne ihn würde es das alles hier nicht geben“ sagt Zwyer, auf die prächtige Werkstatt deutend. Mit 28 Mitarbeitern stellt der 1876 gegründete Familienbetrieb jährlich rund 2 500 Fenster, dazu Fensterläden und Haustüren für Objekt- und Privatkunden her. Neben modernen Energiesparfenstern sind auch historisch korrekte Sanierungen eine Spezialität. Sogar Bleiverglasungen kann man selbst anfertigen.

Oberfläche ist Schlüssel zum Kunden

„Einem Fenster sieht man nicht an, ob es gut oder schlecht ist – da können sie noch so viele CE-Schilder drankleben“, bringt Trütsch das Dilemma jedes Fensterherstellers auf den Punkt. „Die Verbraucher können aber sehr wohl eine saubere Lackierung erkennen. Die Oberflächen sind deshalb in den vergangenen Jahren immer möbelähnlicher geworden. Sie sind der Schlüssel zum Kunden.“ Sich auf Preiskämpfe mit der Industrie einzulassen, bringe seiner Ansicht nach nichts: „Bessere Preise durch eine höhere Qualität zu erzielen erscheint mir sinnvoller. Darum haben wir logischerweise im Bereich Oberfläche investiert“, erläutert Trütsch.

Arbeitsbreite ist entscheidend

Bei den Fertigungsmethoden vertraut man auf Bewährtes: „Einzelteilfertigung und -beschichtung werden zwar viel diskutiert“, meint Trütsch, „aber nüchtern betrachtet, erzielt man mit einer Winkelkombination mehr Durchsatz und mit einer rahmenweisen Fertigung mehr Produktsicherheit.“

Die wichtigste Neuanschaffung war die Schleifmaschine, erzählt er: „Damit schien uns der größte Qualitätssprung möglich.“ Bei einer rahmenorientierten Fertigung gebe es da aber ein winziges Problem: „So eine Maschine kann eigentlich nie breit genug sein.“ Denn normalerweise wird, um zu verhindern dass es hässliche Schleifspuren quer zur Faser gibt, schräg eingelassen: „Da werden dann selbst relativ breite Schleifmaschinen rasch zu schmal.“ Ein mit ihm befreundeter Möbeltischler besitze seit Jahren eine Breitband-Schleifmaschine von Kündig: „Die hat sich bei ihm bewährt, also haben auch wir beim Marktführer in der Schweiz angefragt.“ Positiv fand er gleich zu Anfang, „dass es bei Kündig 1 600 mm Arbeitsbreite serienmäßig gibt. Normalerweise sind so breite Maschinen Sonderanfertigungen mit einem dementsprechenden Preis.“

„V“ fürs Fensterschleifen

„Wir fanden dann heraus dass Kündig eine in der Branche beliebte, spezielle Fensterschleifmaschine herstellt die allgemein als V max bekannt ist.“ Ihr Konzept überzeugte ihn sofort: „Das ist wirklich clever ausgedacht. Statt die Rahmen schräg einzulassen und damit Breite zu verschenken, stehen bei der V max die Schleifaggregate schräg.“ Die beiden Aggregate bilden dabei mit Anstellwinkeln von 350° und 10° ein „V“: „Das wirkt dann fast wie ein Kreuzschliff, bei dem sich die Schleifspuren gegenseitig aufheben sollen. Daher kann man, ohne Längs- oder Querholz zu beachten, gerade einlaufen lassen und tatsächlich bis zu echten 1 600 mm Stockbreite schleifen. Das spart uns enorm viel Arbeitszeit, weil wir nun nur noch ganz wenige Elemente mit der Hand schleifen müssen.“

Seine Lackierer seien ebenfalls hoch zufrieden, betont Trütsch: „Das Schleifergebnis wird auch bei Fichte sehr glatt, es gibt im Querholz kaum noch Schleifspuren. Es stellen sich weniger Fasern auf und das Lackieren ist deshalb einfacher, sagen sie. Wir brauchen weniger Zwischenschliff – eigentlich genügt es nun, einmal ganz leicht mit der Hand zu überschleifen, um Staubeinschlüsse zu beseitigen.“

Da verwundert es kaum, dass sein Urteil über die Kündig Brilliant-2 1600-RdPd-F ausgesprochen positiv ausfällt: „Es hat sich gezeigt, dass sie uns wirklich viel Zeit spart und dazu eine sichtbare Verbesserung unserer Oberflächen ermöglichte.“ Die Entscheidung sei richtig gewesen, meint Trütsch heute: „Für mich ist die Kündig V max eine ideale Fensterschleifmaschine. Sie hat sich bei uns schon nach kurzer Zeit spürbar positiv ausgewirkt.“

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