Leimholz Haag: Leimholz mit Superfinish

KUNDIG_Haag_01_Cover Mit durchdachtem Konzept und viel Schlagkraft in Form von schnellen Lieferzeiten und hoher Planungskompetenz ist die Leimholz Haag AG in Steinach eine feste Grösse unter den Zulieferanten für die Schweizer Holzbauer. Zur Erweiterung seines Angebots investierte Peter Haag in eine KÜNDIG Technic mit Hobelwelle und Strukturbürste.

«Als ich die Firma 1998 gründete gehörten wir als Zwischenhandelsbetrieb für den Holzbau noch zu den ersten unserer Art», erinnert sich Peter Haag. Das hat sich mittlerweile geändert. Aber mit seinem einzigartigen Lager, einem Ausstoss von gut 30‘000 qm jährlich und der Tatsache, dass Leimholz Haag ergänzend auch Ingenieurholzbau anbietet, hebt sich der Familienbetrieb – Partnerin, Sohn, Tochter und Neffe sind Teil der Belegschaft - in Steinach nach wie vor von seinem Mitbewerb ab. Vor der Gründung seiner Firma hat Peter Haag selbst Zimmermann gelernt, die Holzfachschule in Biel, sowie die Kaderfachschule besucht und 11 Jahre bei einem Holzleimbaubetrieb in Arbon die Produktion geleitet: «Die Herstellung der Produkte kenne ich in- und auswendig. Dieses Know-how bringt mir auch heute noch beim Handeln, sowie beim Erstellen der Pläne für unsere Kunden enorm viel.»

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Cleveres Geschäftsmodell

Zwei Jahre vor der Jahrtausendwende ging es dann in die Selbständigkeit: «Ob unser Geschäftsmodell aufgehen wird, das haben wir zu Beginn noch nicht gewusst.» Die Kombination aus flotter Lagerverfügbarkeit bei Standardmassen und grosser Planungskompetenz im Ingenieurholzbau musste Haag zuerst noch «marketingmässig herausspüren». Doch wie sich herausstellt, macht die Strategie Sinn, denn oft brauchen seine Kunden beides: «Die fertigen Elemente liefern wir direkt auf die Baustelle zur Montage, denn viele haben schlicht und einfach den Platz für deren Bearbeitung gar nicht.» Kleinere Teile bestellen die Zimmerer dann oft ab Lager und schneiden diese selber zu. Ein weiteres Argument für Haag’s Service ist die hohe Kompetenz im Ingenieurholzbau: «Wir liefern etwa 100 solche Bauten pro Jahr und haben Erfahrung mit den mächtigsten Bauteilen überhaupt.» Ein Grossteil seiner 16-köpfigen Belegschaft beschäftigt sich mit der Planung, Konstruktion und Statik dieser Projekte. Die Aufbereitung der Lagerware und die damit verbundene Bedienung seines immensen und weltweit einzigartigen vollautomatisierten Hochregallagers benötigt indes weitaus weniger Arbeitskraft: «Aus den 604 Fächern können wir gut 200 verschiedene Standardmasse und -qualitäten auf Knopfdruck abrufen.» Vor dem Versand muss die Handelsware dann nur noch ausgebessert und mit der gewünschten Oberflächenbearbeitung versehen werden.

Schleifmaschine zur Erweiterung des Angebots

Früher hatte Haag noch gar keine Schleifmaschine. Mit dem Wunsch, sein Produktsortiment zu erweitern und dem Wissen, dass man bei Kündig auch Maschinen für den Holzbau konstruiert, wandte er sich an die Schweizer Firma. Die Anforderungen: Neben feingeschliffen, oder «Superfinish», wie es bei Haag bei einigen Produkten heisst, wollte man auch gebürstete Oberflächen anbieten. Ausserdem sei eine Hobelwelle optimal, um die Standarddicken der Elemente abzuändern und damit Zwischengrössen herzustellen: «Diese Flexibilität muss man heute einfach haben», weiss der sympathische Unternehmer.

Praktisch und extrem robust

Die Schleifprofis aus Wetzikon lieferten ihm mit dem Modell Technic-3 im Sommer 2018 dann genau so eine Anlage. Was er daran denn am meisten schätze? Die Vorschub-Rücklauf-Funktion sei simpel, aber genial: «Damit müssen wir schwere Werkstücke bei mehreren Schleifgängen nicht mehr aus der Maschine heben. Beispielsweise haben wir kürzlich sichtbare Deckenplatten 17 Meter lang, 120 cm breit und 24 cm hoch gehobelt und feingeschliffen. Die Teile sind mit ihren 1.5 Tonnen nicht gerade handlich. Da ist der Rücklauf Gold wert.» Und damit kommt er auch auf die Robustheit der Kündig zu sprechen: «Dass wir auch auf 60 cm Breite noch 8 mm in einem Durchgang wegnehmen können, das kennen wir sonst nur von reinen, schweren Hobelmaschinen. Wir sind echt immer wieder erstaunt, was die Kündig kann.» Auch die Schleifmittel habe er von Kündig. «Roman Graber war gerade gestern bei mir. Wir testen jetzt zusammen ein paar gröbere Körnungen. Seine Beratung ist super kompetent und freundlich und die Qualität der Schleifmittel ist top.»

Ein Gewerk im Wandel

Und wie er seine Branche denn mit weitaus mehr als 30 Jahren Erfahrung erlebe? Der Wandel sei extrem, meint Haag. Die Holzbauweise erfährt in den letzten Jahren starken Auftrieb: «Dank der neuen Brandschutzvorschriften dürfen wir nun mehrstöckig bauen. Weltweit gibt es bereits ausgeführte Gebäude mit über 20 Stöcken.» In Stockholm soll ein ganzer Stadtteil neu in Holz aufgebaut werden, in Japan werden öffentliche Gebäude wegen der Erdbebensicherheit nur noch in Holz gefertigt und grosse Baugeschäfte fangen an, Holzleimbaubetriebe und Zimmereien aufzukaufen, weil sie den Trend zurück zum Naturprodukt spüren. Auch die Energiepolitik weise in diese Richtung: «Ich begrüsse die Entwicklung sehr, nicht nur weil sie natürlich zu unseren Gunsten ist, sondern weil ich auch fest daran glaube, dass sie richtig ist.», ist Haag überzeugt.

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